Einweihung Kreuzwirt-Saal
Am 2. Juli fand nach rund einjährigen Renovierungsarbeiten die Einweihung unsers neuen Theatersaals statt. Neben den fleissigen Helferinnen und Helfern, waren Pf. Georg Hartl, Bürgermeister Markus Bauriedl und der Waidhauser Marktrat, Heiner Balk vom Bezirk Oberpfalz
des Verband Bayerischer Amateurtheater,Anton Moll sowie den Käufer des Moll-Anwesenes Johann Voithenleitner als Ehrengäste eingeladen.
Nach den Grussworten segnete Pfarrer Hartl die neue Wirkungsstätte des Theaterverein Dorfbühne.
Wie kam es dazu?
Auf der Suche nach weiteren Lagermöglichkeiten für unsere neuen Stühle und Requisiten/Bühnenteile prüften wir verschiedene Leerstände, so kamen wir auch mit Anton Moll ins Gespräch.
Gespräche mit dem Eigentümer Anton Moll liefen sehr gut, sodass wir einen eigenen Pachtvertrag für den Saal und die Wohnung im Untergeschoss für Masken- und Umkleideräumlichkeiten bekamen. Eifrig wurde im Vorstand diskutiert und die zuständigen Ordnungsbehörden kontaktiert, ob Hinderungsgründe für eine eigenständige Nutzung als Kultursaal vorliegen. Hierzu ein großes Dankeschön an Kerstin Wilka-Dierl vom Rathaus für die Unterstützung.
Zum 1. März 2020 konnten wir den Mietvertrag unterschreiben, genügend Zeit um den Saal bis zum Probenbeginn im September auf Vordermann zu bringen. Die Corona-Pandemie machte jedoch einen Strich durch die Rechnung, so dass die Arbeiten erst Mitte Juni begonnen werden konnten.
Am 20. Juni war es so weit, wir räumten nach 14-jährigen Gastspiel mit rund 150 Vorstellungen das Sportheim und gingen zurück in den Kreuzwirt-Saal, hier spielten wir bereits von 2003 bis 2005. Auch an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Manfred Schneider, dafür das er sich als Vorsitzender des TSV Waidhaus immer für einen reibungslosen Ablauf eingesetzt hat.
Start vor fast genau einem Jahr
Am 27. Juni starteten wir unseren ersten Arbeitseinsatz “Saal auf Vordermann bringen” in 5 Teams - Corona Konform wurde geputzt, geschliffen, gepinselt. Zeitgleich startete unser Technikmann, mit der Analyse des bestehenden Systems. Fast täglich ging es nun in kleineren Teams dem altbackenen Saal zu Leibe. Die seitlichen Holzvertäfelungen wurden mit Holzöl aufgefrischt, die Bühnenfront wurde von ihrem nostalgischen Ockerfarben, gefühlten 10.000 zurückgelassenen Tackernadeln und verschiedensten Aufklebern befreit und in ein elegantes Anthrazit verwandelt. Mitte Juli bekamen wir ein fahrbares Gerüst für die Maler und Deckenarbeiten, mit welchem dann die Frostschäden eines Lecks im Dach zum Vorschein gekommen sind. Nur drüberstreichen funktionierte nicht, Teile der Wände mussten neu verputzt werden, was zusätzlich Zeit kostete.
Die Zeit war knapp, da spätestens Mitte September der Saal fertig sein mußte, da wir bis dahin noch fest mit einer abgespeckten Version unseres Herbsttheaters rechneten und dann der Probenbeginn anstand.
Arbeiten an der Technik, Notstrombeleuchtung, den Kabelschächten, der Bühnentraverse und des Technik-Regieraumes schritten voran. Punktlandung Ende August: alle Malerarbeiten abgeschlossen eine gründliche Bodenreinigung am 9. September schließen die Arbeiten im Saal ab.
Im Oktober startete das Projekt “Maske und Umkleide”, diese befindet sich im Untergeschoss des Saals. Tapeten abmachen, Putz ausbessern, Teppiche entfernen, Malern, Tapezieren, Bodenlegen. Die Helferschar wurde etwas kleiner, lag wohl auch daran, dass mittlerweile die Theatersaison abgesagt wurde und die neuesten Corona-Kontaktbeschränkungen taten ihr Übriges dazu. Anfang Dezember konnten dennoch die Renovierungsarbeiten fertiggestellt werden. In der Weihnachtswoche kamen auch mit etwas Verzögerung 100 neue Stühle für den Theatersaal.
“Land in Sicht”
Durch unsere Mitgliedschaft im Verband Bayerischer Amateurtheater, erfuhren wir Anfang August von der Ausschreibung “Land in Sicht” des Bund Deutscher Amateurtheater.
FÖRDERN VON STRUKTUR- & HANDLUNGSRÄUME - Amateurtheaterbühnen aus dem ländlichen Raum können sich um finanzielle Unterstützung für die Bewirtschaftung und Gestaltung von Räumen des Miteinanders und der kulturellen Teilhabe bewerben.
Die Förderkriterien treffen genau auf uns zu, jedoch hatten wir bereits begonnen, nach Rücksprache mit den verantwortlichen beim Bund Deutscher Amateurtheater, Katrin Staube und Dominic Eichhorn, konnte uns ein vorzeitiger Projektbeginn in Aussicht gestellt werden.
Am 19. August stellten wir den offiziellen Antrag für das Projekt “Theatersaal” . Insgesamt gab es 53 Bewerber mit einem Fördervolumen von fast einer halben Million Euro. Leider konnte in diesem Durchgang nur bis zu 125.000 € zur Verfügung gestellt werden. Insgesamt 15 Theatergruppen aus 10 Bundesländern wurden für eine Förderung bedacht. Am 3. September erhielten wir die erfreuliche Nachricht, das wir eine von diesen 15 sind, deren Projekt als förderwürdig eingestuft wurde. Wir könnten mit der Übernahme von 50 % der förderfähigen Kosten rechnen.
Offiziell arbeiteten wir nun am: Förderprojekt im Rahmen des Projektes „Land in Sicht!“ des Bundes Deutscher Amateurtheater, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Hierzu ein herzliches Dankeschön an unsere Kassiererin Angelika Werner, die sich federführend um den Papierkram, Anträge und Abrechnung kümmerte, der Aufwand hat sich gelohnt mit 4.039,77 € Fördergeld und einer Spende der Sparkasse Waidhaus über 350 € ist das doch ein beträchtlicher Teil der Renovierungsgesamtkosten von rund 10.000 €.
Ein herzliches Dankeschön an Anton Moll, der mit uns eine 8-jährige Nutzung vertraglich vereinbarte, welche auch die Basis für die Förderung war und auch für seine Investitionen wie neue Heizkörper, Toilettenanlagen die wir selbst nicht stemmen hätten können.
Die Arbeitsplanung erfolgte über eine WhatsApp-Gruppe, in dieser der Projektplan mit Einzeltätigkeiten hinterlegt war, Jedermann und -frau konnte sich so Arbeiten ziehen und bei freier Zeiteinteilung erledigen.
Die Renovierungsarbeiten wurden mit mehreren 100 Arbeitsstunden, mit über 50 Arbeitseinsätzen unter den jeweilige pandemischen Einschränkungen, von den Mitgliedern des Theaterverein Dorfbühne ehrenamtlich ausgeführt, Gott sei Dank, ohne Unfälle, Verletzungen oder Zwischenfälle.
Hierzu nochmal mein herzlichstes Dankeschön an alle, die mitgeholfen haben den Kreuzwirt-Saal im neuen Glanz und als kulturellen Handlungsraum erscheinen zu lassen.
Ausblick
Wir freuen uns den Kreuzwirt-Saal wiederzubeleben, mit Theater und den Proben, Theaterlehrgänge, Workshops, Krimidinner, Gasttheater, Stammtischen, Versammlungen und verschiedenen Festivitäten. Auch freuen wir uns, auf eine künftige Zusammenarbeit mit Hr. Voithenleitner und hoffen auf viele Synergie im Übernachtungs- und Wirtschaftsbereich.
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