Dorfbühne begeistert auf der ganzen Linie
Waidhaus.(pi) „Des wird nix, aber schäi wird’s!“ Der Titel der Komödie – übrigens vom Vorsitzenden des Theatervereins Dorfbühne Waidhaus, Josef Kleber, selbst verfasst – passt wie die berühmte Faust aufs Auge. Die Premiere am Freitag im Kultursaal war nicht nur schön, sondern überragend.
Der Lohn waren Beifall am laufenden Band und am Ende der grandiosen Vorstellung Standing Ovations. „Ihr habt euch wieder mal selbst übertroffen“, hob Bürgermeister Markus Bauriedl die Leistungen aller Beteiligten hervor.
Kleber, selbst ein exzellenter Schauspieler, hatte sich ein Stück mit jeder Menge Turbulenzen ausgedacht und hob am Ende der Vorstellung das Vertrauen des gesamten Ensembles hervor. „Ihr habt die Geschichte mitgetragen und mit Leben, Witz und vielen eigenen Ideen gefüllt“, sparte er nicht mit Lob. „Es war schön zu sehen, wie jede Szene gewachsen ist, neue Pointen entstanden sind und wie aus Text Theater wurde.“
Zum Stück: Was tun, wenn die Bühne bröckelt, der Strom spinnt und das Bier warm wird? Ganz klar: Auf keinen Fall aufgeben, sondern weitermachen! Im Zentrum der chaotischen, aber zu jeder Zeit herzerwärmenden Komödie steht das bevorstehende Jubiläumsfest des Gesangsvereins „Eintracht 1925“. Und was könnte da schon schiefgehen?
Gerda Meier (Michaela Bösl), die resolute Cheforganisatorin mit Klemmbrett und Nerven aus Drahtseil, kämpft mit Zeit- und Sitzplänen sowie emotionalen Notlagen. Ihr Mann Sepp (Josef Kleber) hingegen sitzt lieber rum, kommentiert das Ganze mit trockener Ruhe und bringt die Wahrheit oft besser auf den Punkt als jedes Mikrofon.
Ihre Tochter Liesl (Magdalena Zintl) sieht das Fest als „Social-Media-Goldmine“. Zwischen Selfies und Livestreams will sie das Chaos in digitalen Glanz verwandeln – einschließlich musikalischer Pannen, Buffetdramen und blinkender Technik. Denn Hubert Müller (Josef Zitzmann), der selbsternannte „Tech-Guru“ des Dorfs, bastelt nicht nur am Stromnetz, sondern gleich am „Hologramm-Bürgermeister“. Leider funktioniert das meiste davon nur, wenn gerade kein Wasserkocher läuft.
Zwischen allen Kabeln, Plänen und emotionalen Kaffeepausen steht Moni (Christine Licha), das stille Rockergirl mit großem Herz. Zunächst übersehen, dann musikalisch entdeckt, wird sie zur Überraschung des Stücks. Mit Mut, Musik und einem Lied im Herzen bringt sie nicht nur Ordnung ins Programm, sondern auch Wärme in die Herzen der Zuschauer.
Nicht zu vergessen: Franzl (Alexander Werner), der wortkarge Philosoph in Gummistiefeln, der mehr durch Bier- als Bühnenlogik glänzt und dennoch zum Kracher des Abends wird. Resi (Michaela Dirscherl), die ayurvedisch-optimistische Buffet-Chefin mit experimenteller Küche, sorgt für Geschmacksexplosionen – nicht immer beabsichtigt.
Derweil kämpft Bärbel Schnurr (Anna Hierold) für kulinarische Gerechtigkeit und poetische Würde in Form des „Singschmarrns“, während Frau Betz (Nadine Neuwirth) mit Reimen, Regeln und rollender Rhetorik dafür sorgt, dass Ordnung nicht nur gedacht, sondern auch kunstvoll vorgetragen wird. Und dann ist noch Erna (Annamaria Günter): Sie ist zwar nicht im Planungskomitee, aber immer im Gespräch. Denn was wäre ein Fest ohne Tratsch. „Schäi wird’s“ trotz der Turbulenzen am laufenden Band auf jeden Fall.
Details werden an dieser Stelle nicht verraten. Schließlich sollen auch die Besucher der weiteren Vorstellungen auf ihre Kosten kommen. Diese sind laut Kleber übrigens ausverkauft.
Beifall in Hülle und Fülle gibt es am Ende auch für das gesamte Team der Dorfbühne. Zu Josef Kleber als Spielleiter und Regisseur kommen Nicole Hoch und Silvia Kleber (Maske), Céline Sauer (Souffleuse), Hardy Wamser (Technik), Markus Scheinkönig (Bühnenbau und Bühnenbild) und Christine Wellert (Inserate).
Das gilt auch für das Theater-Ensemble des Musikvereins Waidhaus, das Team am Buffet um Mariele Balk und Christine Wellert sowie alle Sponsoren. Die Besucher der weiteren Vorstellungen können sich also auf einen unterhaltsamen Theaterabend freuen.





